Jägerpfade von Charly89 (Ein Horizon Zero Dawn MSP) ================================================================================ Kapitel 22: Einsicht -------------------- Wir haben es geschafft? Ich kann das irgendwie nicht glauben. Ich habe immer noch Herzrasen und zittere leicht. „Sanya“, ruft mich Aloy, was mich zusammen zucken lässt. Sie ist den Baum bereits herunter und auf dem Weg zu mir ist. „Geht es dir gut?“ „Ja, alles gut“, antworte ich ungläubig, starre immer noch die Maschine zu meinen Füßen an. „Das war ganz schön gefährlich“, murmelt die Teenagerin als sie bei mir ist. Ich nicke und wundere mich im nächsten Augenblick. Das sollte sie doch wissen, oder …? Argwöhnisch sehe ich zu ihr und will gerade frage, da Aloy kommt mir aber zuvor. „Deswegen jagt Rost nur Läufer mit mir“, flüstert sie leise. Ich werd‘ nicht mehr! Ich sehe die Teenagerin an, wütend und ungläubig. „Was hast du da gerade gesagt?“, knurre ich genervt. Aloy antwortet mir nicht, zieht lediglich den Kopf und nuschelt etwas, dass wie „es tut mir leid“ klingt. Nein, ich rege mich nicht schon wieder auf. Atmen, Anja, atmen. „Hol etwas Rainholz, damit wir gleich die Köcher wieder auffüllen können“, seufze ich angestrengt. Ich will sie gerade einfach fünf Minuten nicht sehen um mich zu beruhigen, sonst geht es schlecht aus. Die Teenagerin stiehlt sich direkt davon und tut was ich ihr sage. Vermutlich ist ihr klar, dass da einiges an Wut in mir kocht. Sie hat mich an der Nase herumgeführt. Und ich habe es mit mir machen lassen. Ich weiß, dass ich zu blauäugig bin manchmal, aber Aloys rücksichtslose Art, ist auch alles andere als sozial. Als sie zurück ist, zerlegen wir schweigsam die beiden Wächter. Ich spüre, wie sie immer wieder in meine Richtung sieht. Sie weiß oder ahnt, dass es nicht okay war, was sie getan hat. Dieses Wissen reicht mir, um nicht zu explodieren, daher sage ich auch nichts. Wir machen anschließend Pfeile, für die die Scherben aus den Maschinen komplett aufgebrauchen und noch einige unserer eigenen brauchen. Aloy zieht sich einen kleinen Maschinenkern an Land. Ich packe mir Draht ein und aus dem zweiten Wächter fummle ich die Linse aus dem Auge, bei dem anderen ist sie ja hinüber. Die ist echt hübsch und funkelt mehrfarbig. Man kann die Sensoren und die feine Verdrahtung erkennen, wenn man sie gegen die Sonne hält. Absolut faszinierend. Wir suchen uns einen Platz etwas abseits der Maschinen und Essen etwas. Jetzt wo Angst, Adrenalin und Euphorie sich legen, spüre ich meine Schulter. Sie pocht und schmerzt. Ich taste sie vorsichtig durch den Stoff ab und versuche mich zu vergewissern, dass nichts gebrochen ist. Da ich kein Arzt bin und ich nicht weiß, ob man einen Bruch, sofern er nicht unsauber ist, überhaupt spüren kann, ist es eigentlich witzlos, aber ich tue es trotzdem. Alles fühlt sich normal an, vom Schmerz abgesehen. Aloy hat mich dabei beobachtet und zieht wieder den Kopf ein. Keiner von uns sagt etwas zu dem Ganzen, wir reden über die Beute und Belangloses. Die Stimmung ist irgendwie „angespannt vorsichtig“. Wir bemühen uns beide, nichts falsches zu sagen, gleichzeitig nicht durch zu oberflächliches alles bisher erreicht zwischen uns zu bagatellisieren. Gedanklich bin ich eh nicht bei der Sache. Ich bin mit mir, meiner offenbar grenzenlosen Dummheit und der Tatsache beschäftigt, dass ich ohne Aloy Tod wäre. Nun gut, ohne sie hätte ich auch keine zwei Wächter angegriffen. Aber, ich habe nun ein Gefühl für das Maschinenjagen und das wollte ich. Und die Erkenntnis, dass ich das nicht nochmal machen möchte. Ich hatte eh nicht vor, mich zum Grabhort durch zu metzeln, aber nun bin ich mir bewusst, dass ich wirklich alles versuchen sollte, um eine Auseinandersetzung zu vermeiden. Nach dem Essen machen wir uns auf den Rückweg. In der Nähe von Grata packt mich Aloy plötzlich am Arm um mich zum Anhalten zu bewegen. Sie deutet in Richtung einiger Bäume, zwischen denen ein Läufer steht. „Das ist er bestimmt wieder“, flüstert sie. „Kann sein. Zumindest ist er allein, was ja sonst eher nicht der Fall bei Läufern ist“, sage ich ruhig. Aloy sieht mich unschlüssig an. „Willst du nicht nochmal versuchen ihn zu markieren?“ Ich überleg kurz und schüttle den Kopf. „Ich habe die Nase voll von Maschinen heute. Und mit meiner lädierten Schulter …“ Ich beende den Satz nicht, schüttle lediglich nochmals den Kopf. Die Teenagerin runzelt die Stirn. „Ich könnte es versuchen“, schlägt sie nach einem Augenblick vor. „Dann würdest du auch sein Vertrauen nicht gefährden.“ „Das ist nett, aber nein“, sage ich. Ich glaube nicht, dass ich noch mehr Minuspunkte sammeln sollte. Nicht, dass ich glaube, dass ich eh schon so viele angehäuft habe, dass Rost mich sofort vor die Tür setzt, sollte er von allen erfahren. Mein Hauptproblem ist, dass ich mich immer weiter in die Scheiße reite. Aloy ist so ungeübt in Sachen Sozialkompetenz und den Grundprinzipien des Zusammenlebens mit anderen, dass sie sich gar nicht bewusst ist, auf welchem Pulverfass ich dank ihr sitze. Und sie wird das Fass anzünden irgendwann, wenn auch ungewollt. Ich bin so abwesend das ich zu spät merke wie Aloy nach meiner Tasche greift. Ich kann sie aber auch nicht abwehren, weil durch die (versuchte) schnelle Bewegung meine rechte Schulter nicht nur barbarisch schmerzt, sondern auch kurz blockiert. Blitzschnell hat sie Puschel-Bommel, die halb heraus hing, weil ich beim einpacken etwas nachlässig war, geschnappt und eilt davon. Ich bleibe seufzend zurück. Ich habe keine Lust und keine Kraft mehr mit ihr zu kämpfen. Keine Ahnung wie Rost das aushält mit ihr. Gut, er hat den Vorteil das er niemanden Rechenschaft schuldig ist; im Gegensatz zu mir. Außerdem bin ich mir bewusst, dass das hier gerade der Versuch von ihr ist, die Wächter-Sache wieder gut zu machen. Ich beobachte Aloy, wie sie sich geschickt an den Läufer heranpirscht. Sie zückt ihre Zwille und lädt den Stein. Ja, ich drücke ihr die Daumen, denn es würde mir helfen. Wenn sie mir schon zusätzliche Probleme bereitet, könnte es wenigstens auch hilfreich sein. Im nächsten Augenblick höre ich wie der Stein gegen Metall scheppert. Der Läufer springt los und galoppiert davon. Aloy lässt den Kopf hängen. Dem entnehmen ich, dass es nicht funktioniert hat. Eilig läuft sie zu einer Stelle und bückt sich. Sie hebt etwas auf und kommt zu mir zurück. „Hat nicht geklappt“, erklärt sie geknickt und reicht mir Puschel-Bommel. „Ist okay“, sage ich ruhig. Ich nehme ihr mein Konstrukt ab und packe es ein. Natürlich bin ich ein wenig unglücklich, dass es nicht geklappt hat; keine Frage. Aber insgeheim, bin ich irgendwie froh darüber. Diese Läufer-Sache ist mein Ding, ich möchte das auch gern selber hinbekommen. Der Weg zurück fühlt sich unfassbar lang an. Natürlich bin ich glücklich über die Erfolge des Tages, aber gleichzeitig spukt mir die Situation mit dem Wächter im Kopf herum. Oder besser, wie sehr ich das Zusammenleben von Rost und Aloy störe. Ich hasse mich und meine Unfähigkeit, meine Naivität der Teenagerin gegenüber. Ich hasse mich dafür, dass Grish meinetwegen in das Leben von Aloy und Rost eingreift, ich hasse mich für meinen fehlenden Mut die Reise zum Grabhort endlich festzumachen. Ich bin ein unfähiges, ängstliches Etwas, dass nur Probleme verursacht. Die Teenagerin scheint von alldem nichts zu bemerken, strahlt einfach glücklich vor sich hin. Zumindest, bis wir wieder am Haus sind. „Rost?“, ruft sie ungläubig. Tatsächlich, da sitzt er am Lagerfeuer. Er dreht den Kopf in unsere Richtung und ringt sich ein Lächeln ab, dass wirklich furchtbar unecht aussieht. Aloy lässt es ich nicht nehmen, ihre Wiedersehensfreude sehr eigentümlich zum Ausdruck zu bringen. Sie stürmt auf ihren Ziehvater zu und baut sich vor ihm auf. „Wo bist du gewesen?!“, mault sie vorwurfsvoll. „Ich habe mir Sorgen gemacht!“, nölt sie weiter, woraufhin Rost mit einem schwachen Lächeln eine Entschuldigung murmelt. Ich bin einfach nur glücklich, dass der Mann zumindest auf den ersten Blick unversehrt aussieht. Ich geselle mich zu einem sehr schweigsamen Rost und sage ihm, dass ich froh bin, dass es ihm gut geht. Tatsächlich ist er keine Plaudertasche, aber er wirkt so extrem verschlossen im Augenblick, dass ich mir Sorgen mache. Was ist in den vier Tagen passiert? Aloy und ich kümmern uns um das Abendessen. Beziehungsweise bestehe ich darauf, dass die Teenagerin hilft, um dem Mann eine Verschnaufpause zu gönnen, nachdem sie eine Flut an Vorwürfen und kleineren Freudenausbrüchen über ihn ergossen hat. Ich hoffe, dass mein Sohn nicht auch so ein Teenager wird … Wir essen Brot und Pökelfleisch, ich schäle Aloy einen der Räucherfische für ihren Ziehvater aus dem Kreuz. Eigentlich will sie den für später noch aufbewahren, aber nach einigen intervenieren von mir, lässt sie sich doch erweichen. Wir essen und die Teenagerin spult aufgeregt die letzten Tage ab. Tatsächlich scheint während meiner Abwesenheit nichts Spektakuläres passiert zu sein. Sanya und Aloy waren Tiere jagen und offenbar haben sie einige Kletterübungen zusammen gemacht. Ansonsten gab es keine Vorkommnisse. Ich drifte gedanklich ab, zu dem Läufer, zu dem Wächter, zum Grabhort … „… dieser merkwürdige Händler gestern wieder aufgetaucht ist“, plaudert Aloy unbeschwert. Die Stimmung wird von der Teenagerin unbemerkt schlagartig frostig. Ich schiele aus dem Augenwinkel zu Rost, der mir einen deutlichen Blick zuwirft. Die Teenagerin erzählt unbeschwert noch einiges, wieder völlig belangloses. Ich bin sauer und brumme nur, als Aloy sich verabschiedet und ins Haus verschwindet. Das ist bereits das zweite Mal, dass sie mich ans Messer liefert. Ich bin mir bewusst, dass es auch mit ihrem isolierten Aufwachsen zu tun hat. Sie weiß nicht, was es bedeutet in einer Gruppe, einer Gemeinschaft, zu sein und welche Regeln das mit sich bringt. Ich versuche die aufkeimende Wut, die meinen Selbsthass noch mehr schürt, hinunterzuschlucken. „Wie ist die Lage da draußen?“, frage ich Rost leise, ohne ihn anzusehen. „Besorgniserregend“, antwortet er gedämpft. „Das Haupttor wurde inzwischen verschlossen, weil Carja in unmittelbarer Nähe gesichtet wurden.“ „Und die anderen Tore?“, frage ich möglichst neutral. Rost schüttelt den Kopf. „Das entzieht sich meinem Wissen.“ Nach einer kurzen Pause beginnt er erneut zu reden. „Ist mit Aloy alles in Ordnung? Sie wirkte sehr …“ „Ihr geht es gut. Sie hat sich nur Sorgen um dich gemacht, wollte es sich aber nicht eingestehen“, antworte ich seufzend. Ein angestrengtes Schweigen legt sich über uns. Ich starre in die Glut am Fuße des Feuers und versuche meine Emotionen und Gedanken in den Griff zu bekommen. Ich mir brodelt es, auf unterschiedlichen Ebenen, aus unterschiedlichen Gründen. Ich fühle mich wie eine mehretagig Bombe, bei der jede Ebene zu explodieren bereit ist. Ich höre Rost neben mir Luft holen, „Sanya …“, beginnt er grollend. „Ich werde morgen gehen“, unterbreche ich ihn. „Ich …“, ich atme durch und sehe schließlich auf, „Es war nie meine Absicht, dich und deine Familie in Gefahr oder euch Probleme ins Haus zu bringen. Ich fürchte, dass trotz aller Drohungen, es Grish nicht davon abhalten wird wieder hier aufzutauchen.“ Der Ausgestoßene mustert mich, scheint sich unsicher zu sein, ob ich es wirklich ernst meine. Schließlich nickt er. In der Zeit habe ich versucht mich davon abzuhalten, den nächsten Satz zu sagen; offenbar war ich damit wenig erfolgreich. „Außerdem möchte ich nicht weiter für Aloy und ihre Art als Zielscheibe herhalten.“ Rost funkelt mich sofort wütenden und setzt sich auf. „Es geht nicht darum, dass ich Grishs erneutes Auftauchen geheim halten wollte, oder dass ich Aloy von dem Läufer erzählt habe“, erkläre ich schnell bevor er überhaupt etwas sagen kann. „Es geht darum, dass sie kein Gefühl dafür hat, was es bedeutet Teil einer Gemeinschaft zu sein. Sie ist mit dir als einzige Bezugsperson aufgewachsen. Sie kann nicht wissen, was es bedeutet zu einer Gruppe zu gehören und wie man sich dann Verhalten sollte. Es nicht deine Schuld, es ist auch nicht ihre. Ich denke, du und ich wissen, dass ein Kind in ein Dorf gehört und nicht allein auf einen Berg.“ Der Mann wendet den Blick einen Moment ab. Er widerspricht nicht, er maßregelt mich nicht, verliert sich stattdessen in Gedanken, die sein Gesicht müde und traurig aussehen lassen. Rost hat schon mal ein Kind großgezogen, er weiß, was ich meine. Aloy fehlen einfach grundlegende Sozialkompetenzen die ihr zum Beispiel das Leben in einem der Dörfer vermittelt hätte. Das bekommen ich und sicherlich auch er immer wieder zu spüren. Ich erinnere mich, dass ich oft beim Spielen fand, dass Aloy fast schon autistische Züge in ihrem Verhalten zeigt, besonders im zweiten Teil. Aber sie ist per se keine Autistin, sie ist ein isoliert aufgewachsenes Kind, dass nie gelernt hat, mit anderen zusammen zu leben. Daran werde ich nichts ändern, und auch ihr Ziehvater nicht. Aber Rost oder ich werden irgendwann platzen, wenn das noch ein, zwei Mal passiert und das wäre nicht hilfreich, für keinen von uns. „Ich möchte nicht, dass ihr zwei aneinander geratet wegen mir“, erkläre ich. „Ich möchte dich nicht ungewollt hintergehen, weil Aloy mich an der Nase herumführt. Ich möchte nicht, dass es zum Bruch zwischen euch kommt.“ Außerdem muss ich endlich auf die eigenen Füße kommen. Ich will zum Grabhort; drei Tage, zwei Nächte auf mich allein gestellt. Wenn ich es nicht mal hier im Becken ein oder zwei Tage allein schaffe, werde ich da draußen mit Sicherheit sterben. „Du willst ins Heilige Land?“, fragt Rost mich unvermittelt nach einer Weile. Ich sehe ungläubig an. Woher weiß er das? „Du hast nach den Toren gefragt“, erklärt er, als ich nicht antworte. Ich schmunzle freudlos. „Wäre ich nur halb so aufmerksam wie du, könnte Aloy mich nicht so vorführen.“ Rost brummt zustimmend. Er mustert mich nachdenklich. „Willst du zu deinem Bruder?“ Ich schüttle den Kopf. „Nein. Aber bis fast an die Grenze“, erkläre ich vage. „Mit der Schulter?“, hakt er vorwurfsvoll nach. Ich muss leise lachen; er ist echt aufmerksam. Tatsächlich habe ich mit der linken Hand gegessen um die rechte Schulter zu schonen. Natürlich hat er es registriert, wie konnte ich glauben, dass er es nicht merkt? „Wir waren heute Maschinen jagen“, antworte ich auf die indirekte Frage. Rost seufzt und reibt sich mit der Hand über die Stirn. Ich ziehe die Wächter-Linse aus meiner Tasche und werfe sie ihm zu. Natürlich erkennt er sofort was es ist und er sieht mich wütend an. Ich sehe unter der Wut aber auch, dass er versteht, wie ich zu meiner Entscheidung gekommen bin. Wir hängen beide unseren Gedanken nach, während das Feuer vor sich hin flüstert und der Mond über den Bergen aufgeht. Mein umherschweifender Blick bleibt an meinem Bogen hängen, der neben mir an einem Stein lehnt. Der Jagdbogen lässt sich schnell abfeuern und laden, aber um ordentlich Schaden zu machen, muss man recht nah am Gegner sein. Keine Ahnung was Sanya für ein Jagd-Typ ist, aber ich persönlich schätze Distanz. „Rost?“, spreche ich ihn an. „Weißt du, wo ich vielleicht einen Scharfschussbogen herbekommen könnte?“ Er reicht mir die Linse, die er die ganze Zeit gedankenverloren zwischen seinen Fingern umher wandern lassen hatte. „Für so einen Bogen braucht man Kraft in der Schulter. Das wäre keine gute Idee mit deiner Verletzung.“ Ich muss unwillkürlich lächeln. „Im Moment nicht, da stimme ich dir zu. Aber später vielleicht.“ Rost denkt einige Zeit nach, schüttelt dann den Kopf. „Ich glaube, keiner der Händler hat im Moment einen. Durch den Krieg mit den Barbaren sind solche Dinge kaum zu bekommen. Erst Recht für uns.“ Ich nicke. Daran habe ich gar nicht gedacht. Der Hausherr steht auf und sieht mich an. „Ich nehme Aloy morgen früh mit. Nimm dir, was du brauchst bevor du gehst.“ Er geht zur Hütte, bleibt aber nochmal stehen. „Bring deiner Familie nicht noch mehr Trauer“, sagt er ohne mich an zu sehen und geht. Familie … Plötzlich habe ich einen völlig absurden Gedanken. Womöglich kann ich meine Probleme alle auf einmal lösen; also fast. Wenn ich die Idee mit dem Läufer beiseite schiebe, könnte tatsächlich Sanyas Familie eine Lösung sein. Masha ist eine Kriegerin, zumindest vermute ich das stark. Sie könnte mir helfen aus dem Becken heraus zu kommen, oder zumindest einen Hinweis liefern. Und vielleicht gibt es zu Hause auch noch einen alten Scharfschussbogen von Sanyas Vater, den ich mir leihen könnte. Ich schüttle den Kopf. Ich sollte jetzt keine Schnellschüsse machen es steht zu viel auf dem Spiel. Ich nehme meine Sachen und gehe nach drinnen. Kaum das ich liege, schlafe ich auch schon ein, trotz hämmernder Schulter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)